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Hugo von Hofmannsthal

Wien 1874 - Rodaun 1929


Hugo von Hofmannsthal beginnt schon als sechzehnjähriger Gymnasiast unter dem Pseudonym "Loris" erste Gedichte zu veröffentlichen, die gemeinsam mit seiner dramatischen Studien "Gestern" (1891), der unter dem Pseudonym "Theophil Morren" erscheint, seinen frühen literarischen Ruhm begründen. Schnell zählt man ihn zum literarischen Jungen Wien, einer Gruppe von Literaten, der u. a. Arthur Schnitzler und Gerhardt Hauptmann angehören.
1891 lernt Hugo von Hofmannsthal Stefan George kennen, was sein literarisches Schaffen der folgenden Jahre stark beeinflusst. So entstehen lyrische Dramen wie "Der Tod des Tizian" (1892) oder "Der Thor und der Tod" (1893), die wie seine Gedichte von der ausgeprägten Todesmetaphorik durchzogen sind und die Ästhetik zur letzten Instanz menschlichen Daseins erheben, was ihn als bedeutender Verfechter des Ästhetizismus ausweist.
1892-94 studiert Hofmannsthal an der Wiener Universität zunächst Rechtswissenschaften, wechselt aber nach dem ersten juristischen Staatsexamen und einem freiwilligen, einjährigen Militärdienst zur Romanistik. Nach Abschluss des Studiums mit dem Doktortitel 1898 reist er durch Europa und lernt u. a. in Berlin den Komponisten Richard Strauss kennen, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verbindet.
1901 reicht Hugo von Hofmannsthal an der Wiener Universität seine Habilitationsschrift ein, entscheidet sich dann aber doch als freier Schriftsteller zu leben und zieht sich aus dem Wiener Gesellschaftsleben in das nahe gelegene Rodaun zurück. Zunehmend an einem Genügen der Sprache als Kommunikationsmittel zweifelnd, bemüht er sich in den folgenden Jahren, seinen Lyrismus zu überwinden. Unter dem Einfluss von Friedrich Nietzsche und Sigmund Freud entstehen stark von der antiken und christlich-abendländischen Tradition beeinflusste Werke, so u. a. 1903 das Drama "Elektra", für das das gleichnamige Drama des Sophokles Vorbild ist.

1909 vertont Richard Strauss "Elektra" und legt somit den Grundstein einer engen, für das neuere Musiktheater wegweisenden Zusammenarbeit, aus der neben dem "Rosenkavallier" (1911) noch Libretti zu fünf weiteren Strauss-Opern, darunter "Ariadne auf Naxos" (1912) und "Josephslegende" (1914), entstehen.
1919 wird Hugo von Hofmannsthal erstmals für den Nobelpreis für Literatur vorgeschlagen. Weitere drei Nominierungen folgten, doch der Preis wurde ihm nie verliehen. 1920 begründen Hofmannsthal und Strauss gemeinsam mit dem Theaterdirektor Max Reinhardt die Salzburger Festspiele, wo bis heute alljährlich Hofmannsthals Stück "Jedermann" (1903) aufgeführt wird.


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